Welches Notfall Boot Medium sollte man nutzen?
Hallo zusammen,
ich habe jetzt meine ersten Backups mit True Image 2020 auf meinem NAS erstellt. Funktioniert soweit gut.
Nun habe ich einige Frage zum Wiederherstellungsprozess im absoluten Katastrophenfall, wenn nichts mehr geht, z.B. nach einem Blitzschlag. Ich gehe also in einen Laden und kaufe einen neuen PC. Nun möchte ich meine Daten auf geänderter Hardware wiederherstellen. Offensichtlich bedarf es ein bootfähiges Medium dafür. Nun gibt es drei Begriffe, die ich nicht so recht voneinander trennen kann: Rescue Media Builder, Acronis Universal Restore und das Acronis Survival Kit. Worin unterscheiden sich die Begrifflichkeiten? Und was brauche ich in dem von mir beschriebenen Fall?
Der Rescue Media Builder scheint nicht so richtig sinnvoll, da ich mir nach meinem Kenntnisstand das Bootmedium auch von der Acronis Homepage downloaden kann. Damit ist wahrscheinlich auch keine Wiederherstellung auf veränderter Hardware möglich, oder? Also brauche ich das Acronis Universal Restore? Und was ist jetzt das Survival Kit?
Vielen Dank für eure Hilfe:)
Christoph


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Ok, also fällt das Survival Kit schon mal weg.
Der "Acronis Rescue Media Builder" erstellt Acronis True Image Bootmedien. (WinRE, WinPE und Linuxbasiert)
Was ist denn der Unterschied zwischen WinRE, WinPE und Linux? Was brauche ich?
Bei Windows10 ist Acronis Universal Restore zu verwenden nicht unbedingt erforderlich. Die Geräte werden beim ersten Systemstart installiert (man hat dann allerdings die alten Geräte ausgeblendet im Gerätemanager)
Ich nutze Windows 10. Also brauche ich kein Universal Restore?
Die aus dem Acronis Benutzeraccount herunterladbare ISO Datei des Bootmediums mit Acronis Plugin ist Linux basiert und wird in einem über UEFI startenden System mit aktiviertem "Secure Boot" nicht starten
Heißt das, dass ich die heruntergeladene ISO nicht auf einem UEFI System zum laufen kriege?
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Das Windows Recovery Environment (WinRE, Windows Wiederherstellungsumgebung) und Windows PE (WinPE) für Windows 10 ist ein kleines Betriebssystem, das zum Installieren, Bereitstellen und Reparieren von Windows-Betriebssystemen verwendet wird.
WinPE hat den Vorteil, das Treiber hinzugefügt werden können (mehr Optionen).
WinRE, müsste auf vielen Systemen starten (wenn es nicht durch Inplace Upgrades von Windows beschädigt wurde, was die erstellung des Bootmediums unmöglich macht).
Linux basierte Bootmedien booten schneller, man kann allerdings keine Treiber hinzufügen.
Linux basierte Bootmedien booten nur UEFI Systeme, wenn Secure Boot im UEFI deaktiviert wurde.
Für Windows10 ist Acronis Universal Restore nicht zwingend erforderlich.
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Ok, aber was bedeutet das für mich? Ich habe mir True Image gekauft, damit ich eine einfache Backuplösung habe. Die obigen Ausführungen scheinen mir aber eher kompliziert.
WinPE hat den Vorteil, das Treiber hinzugefügt werden können (mehr Optionen).
Muss ich denn Treiber hinzufügen? Bzw. in welchen Fällen ist das wichtig?
WinRE, müsste auf vielen Systemen starten (wenn es nicht durch Inplace Upgrades von Windows beschädigt wurde, was die erstellung des Bootmediums unmöglich macht).
Ich habe bei meiner Recherche noch gelesen, dass WinRE nur auf derselben Hardware startet und WinPE auf allen Rechnern?
Was ist ein Inplace Upgrade?
Linux basierte Bootmedien booten schneller, man kann allerdings keine Treiber hinzufügen.
Ob im Backupfall mein Notfallmedium eine Minute schneller oder langsamer bootet ist doch nicht wirklich relevant oder? Auch hier, was bedeutet es konkret, wenn ich keine Treiber hinzufügen kann?
Linux basierte Bootmedien booten nur UEFI Systeme, wenn Secure Boot im UEFI deaktiviert wurde.
Was bedeutet Secure Boot? Kann man das einfach im UEFI an- und ausstellen? Oder ist das von Rechner zu Rechner unterschiedlich?
Für Windows10 ist Acronis Universal Restore nicht zwingend erforderlich.
Das heißt man kann, muss aber nicht. Welchen Vor- oder auch Nachteil hat es, wenn ich es unter Windows 10 nutze? Bzw. auch der umgekehrte Fall, wenn ich es nicht nutze?
Was ist eigentlich der beste Weg sein Backup mal auszuprobieren, ob es auch funktioniert?
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Solange man keine Probleme hat, ist es nicht nötig Treiber hinzuzufügen. Es wäre nötig, wenn es Probleme mit USB Geschwindigkeiten gibt (USB 3.0 läuft nur mit USB 2.0 Speed), Raidcontrollern und unterstützung von hohen Grafikauflösungen.
WinRE basierte Bootmedien sollten auf fast jedem System starten.
Ein Inplace Upgrade ist, wenn z.B Windows10 Version 1903 unter Windows auf Version 1909 (oder auf die gleiche Version mit dem Windows10 Media Creation Tool, um Fehler zu korrigieren) aktualisiert wird und ein "Windows.old" Ordner erstellt wird um auf die alte Version zurück zu können.
Um zu sehen, ob das Backup gut ist, könnte man von einem Bootmedium mit Acronis Plugin starten und eine Datei oder einen Ordner aus dem Backup wiederherstellen.
Die beste Taktik ist aber, die Voraussetzungen für gute Backups zu schaffen:
Ab und zu mal unter Computerschutz schauen, was dort eingestellt ist. Um15% belegung sollte ausreichend sein, sollte der Slider ganz rechts sein, verhindert es Schattenkopien.
Nach Windows Updates sollten die Systemdateien mit ("Windows Powershell Administrator" starten) "sfc /scannow" überprüft und repariert werden.
Alle 1-2 Monate sollte die Systemfestplatte mit CHKDSK überprüft werden:
"Windows Powershell (Administrator)" und den folgenden Befehl eintippen:
chkdsk c: /f /r
(dabei steht 'c' für den Laufwerksbuchstaben des Volumes (der Partition), welches überprüft werden soll). Zu Beachten ist, dass die Überprüfung von Laufwerk C: möglicherweise einen Neustart der betreffenden Maschine notwendig macht.
Das Ergebnis der "Reparatur" von CHKDSK kann man in der Windows Ereignisanzeige bei "Windows Protokolle" - "Anwendungen" - "Winlogon" (Windows XP), "Wininit" (Vista/ Win7/8/8.1/10) oder "CHKDSK" (Wenn Windows nicht neu gestartet werden musste, z.B bei einer externen USB Festplatte) nachlesen. Das wichtigste ist, das am Ende des Test "0KB in defekten Sektoren" bei der Systemfestplatte zu lesen ist.
Sollte man neue Firmwareversionen für ein Mainboard flashen, ist es zwingend erforderlich die Validierungsfunktion in den Backuptasks zu verwenden, um keine bösen überraschungen zu erleben, wenn z.B eine AMD Ryzen CPU weil es gerade so schön kalt ist mit 25MHz mehr startet und die wochenlang funktionierenden RAM Einstellungen nicht mehr passen (überhaupt beim übertakten, untervolten und RAM OC, oder mit neuen Chipsatztreibern).
Secure Boot sollte mit WinRE und WinPE Bootmedien kein Problem darstellen, man kann Secure Boot notfalls im Bios deaktivieren. (Bei mir war es nie aktiviert)
Mit Acronis Universal Restore ist das umgezogene Windows wie neu installiert (keine ausgeblendeten alten Geräte im Gerätemanager).
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